Reaktionen auf die bildungspolitischen Erklärung der LAG KEFB NRW
Wir berichteten in unserem Newsletter 04/2013 über die auf der Mitgliederversammlung am 02.12.2013 verabschiedete sog. "Düsseldorfer Erklärung" zur PIAAC-Vergleichsstudie. Aus Sicht der katholischen Erwachsenen- und Familienbildung muss sich das Land NRW den in der PIAAC-Studie beschriebenen Defiziten stellen, aber nicht nur „mit Angeboten der Grundbildung, sondern auch mit dem Ausbau der breit angelegten öffentlich verantworteten, allgemeinen Bildung für Alle“, so die weiterbildungspolitische Erklärung.
Auf eine positive Reaktion auf unsere bildungspolitische Erklärung aus dem Ministerium für Schule- und Weiterbildung möchten wir aufmerksam machen. Über den eingefügten Link gelangen Sie zur Rubrik "Dokumente und Downloads" auf unserer Internetseite. Im Ordner "Wichtige Dokumente" finden Sie das Schreiben des MSW und die Erklärung.
Erklärung und MSW Schreiben
Weiterbildungsberatung für "bildungsferne" Zielgruppen - Fachtagung zum Landesprojekt "Weiterbildungsberatung im sozialräumlichen Umfeld"
Am 13.2.2014 fand in Düsseldorf im Tanzhaus NRW die Abschlusstagung zum Projekt „Weiterbildungsberatung im sozialräumlichen Umfeld“ (WisU) statt. Ein kooperativer Arbeitszusammenhang der vier geförderten Landesorganisationen (Landesarbeitsgemeinschaft für eine andere Weiterbildung NRW e.V., Landesverband der Volkshochschulen von NRW e.V., Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in NRW e.V., Landesorganisation für evangelische Erwachsenenbildung NRW) und die Universität Duisburg-Essen (Fachgebiet Politische Erwachsenenbildung) haben 17 Monate intensiv an Konzepten der Weiterbildungsberatung für „bildungsferne Zielgruppen“ gearbeitet. Ein breites Spektrum von Vertreter_innen aus der Weiterbildungslandschaft, der Politik und der Wissenschaft fanden sich nun zusammen, um Ergebnisse, Erfahrungen und Konsequenzen des Projektes zu diskutieren.
In ihrem Grußwort stellte die Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, Sylvia Löhrmann, die Bedeutung von Beratung für die Erhöhung der Weiterbildungsteilnahme heraus und würdigte die nun schon fünfjährige Zusammenarbeit der Projektbeteiligten zur Weiterbildung von schwer erreichbaren Zielgruppen. Die Ministerin unterstrich, dass es ein wichtiges Anliegen der Koalition sei, die Weiterbildungsbeteiligung von Bildungsbenachteiligten zu erhöhen. Auch im neuen Landesbeirat für die gemeinwohlorientierte Weiterbildung werde dieses Thema besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Prof. Dr. Helmut Bremer und Farina Wagner (Universität Duisburg-Essen) stellten die zentralen Ergebnisse des Projektes vor. Dabei verdeutlichten sie die Bedeutung des Sozialraums und aufsuchender Strategien für die Erreichung benachteiligter Zielgruppen. Auch wiesen sie auf vielfältige, bislang selten sichtbare Prozesse situativer Beratung „en passent“ bzw. „ad hoc“ hin. Damit geht die zentrale Rolle von Vertrauens- und Brückenmenschen einher, die durch ihre Nähe zur Zielgruppe Vertrauen herstellen und Distanzen überbrücken können. Diese können in ganz unterschiedlichen Bereichen agieren (neben der Weiterbildung etwa auch im Sozial- und Kulturbereich oder in der Arbeitsvermittlung). Auch Kursleitende in der Weiterbildung nehmen häufig eine beratende Rolle ein. Die Ergebnisse machen somit die Relevanz von oft ungewöhnlichen Vernetzungen und Kooperationen für die Weiterbildungslandschaft im Hinblick auf die Erreichbarkeit „bildungsferner“ Zielgruppen deutlich und zeigen darüber hinaus, dass an verschiedenen Stellen Support- und Qualifizierungsbedarf entsteht.
Diese Aspekte wurden auch praxisnah mit den Akteur_innen der Modellstandorte Karin Blankenagel (Zentrum für Familien, Aachen), Adile Gündogdu (VHS im Kreis Herford), Rainer Rißmayer (Nell-Breuning-Haus, Herzogenrath), Monika Schwidde (VHS im Kreis Herford), Frank Wittemeier (AKE Bildungswerk, Vlotho), Anahid Younessi (Zentrum für Familien, Aachen) in einem interaktiven Gespräch wieder aufgegriffen. Den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, die Beziehungsarbeit, um Vertrauen herzustellen, auch bei existenziellen Problemlagen an Ansprech_partnerinnen verweisen zu können – das alles bildet Grundlagen, um (Weiter-)Bildungsinteressen bei den Menschen zu wecken, aufzudecken und entsprechende Angebote zu entwickeln.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde zunächst ein Blick „über den eigenen Tellerrand hinaus“ gewagt, um sich einen Eindruck von bereits angewandten Konzepten und Praxisprojekten im Bereich der Weiterbildungsberatung mit „bildungsfernen“ Zielgruppen zu verschaffen. In parallelen Arbeitsforen stellten Nina-Sybil Klüppel (Projektleitung LernLaden Pankow, zukunft im zentrum GmbH, Berlin) und Herbert Schweiger (Direktor der VHS Donaustadt, Wien) Beratungsansätze des Berliner LernLadens Pankow und Ansätze des Netzwerks „Bildungsberatung in Wien“ vor, um zentrale Gesichtspunkte auch mit Blick auf die Projektergebnisse zu diskutieren. Niedrigschwellige Angebote und die erste Kontaktaufnahme im öffentlichen Raum (am Bahnhof, vor dem Einkaufszentrum, beim Bezirksamt oder beim Kiezfest) haben sich hier u.a. als „Gelingensfaktoren“ für die Erreichbarkeit „Bildungsferner“ gezeigt.
Abschließend diskutierte Dr. Helle Becker, die durch die Abschlussveranstaltung geführt hatte, mit Dr. Ulrich Heinemann (MSW NRW), Dr. Katrin Kaufmann (MFKJKS NRW), Maria Springenberg-Eich (LZpB NRW), Rainhard Völzke (MAIS NRW), Friedhelm Jostmeier (LAAW) und Prof. Dr. Helmut Bremer (Universität Duisburg-Essen) die Ergebnisse und mögliche Schlussfolgerungen. Als zentrale Aspekte wurden die interministerielle Zusammenarbeit, die Notwendigkeit von Support (u.a. Netzwerkarbeit und Qualifizierungen betreffend), aber auch die finanzielle Anerkennung der Mehrarbeit, die sich aus den vorgestellten Strategien ergibt, benannt.
Tagungsunterlagen
Quelle: Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Bildungswissenschaften, Institut für Berufs- und Weiterbildung
Gründungsveranstaltung des Netzwerkes Alphabetisierung und Grundbildung NRW
LAG KEFB NRW erklärt ihren Beitritt zum Netzwerk Alphabetisierung
Auf der Gründungsveranstaltung des Netzwerks Alphabetisierung und Grundbildung NRW am 26.02.2014 erklärte die LAG KEFB NRW ihren Beitritt zu dem Netzwerk. Die katholische Erwachsenen- und Familienbildung unterstrich damit die verbandsinterne Bedeutung für diesen Bereich und dokumentiert durch den Beitritt eine gesellschaftliche Mitverantwortung bei der Bekämpfung des funktionalen Analphabetismus.
Als wichtiger Kooperationspartner in diesem Netzwerk wünschen wir uns von unseren Mitgliedseinrichtungen, eine aktive Beteiligung an dem Aufbau dieses Netzwerkes.
Über den folgenden Link gelangen Sie zum Pressebericht der Gründungsveranstaltung mit Ministerin Löhrmann.
vhs-nrw
Beitrittserklärung
Quelle: www.vhs-nrw.de