Rückblick auf die Mitgliederversammlung 2012
Besuch der NRW-Landtagsfraktionen auf der Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in Nordrhein-Westfalen (LAG KEFB NRW)
Die Einladung der Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung zu ihrer Mitgliederversammlung am 10. Dezember 2012 nach Düsseldorf nahmen die weiterbildungspolitischen Sprecherinnen aller im NRW-Landtag vertretenen Fraktionen gerne an. Die lebhafte Podiumsdiskussion stellte den Auftakt zur weiterbildungspolitischen Diskussion mit der Legislative über die Ergebnisse der Weiterbildungskonferenz dar. Die Themen reichten von dem Stellenwert und Bedeutung der allgemeinen Weiterbildung, über Fragen der Finanzierung bis zur Einrichtung eines Berichtswesens. Unbefriedigend war die kurzfristige, u. a. verkehrstechnisch bedingte Absage von zwei der fünf Sprecherinnen. Petra Vogt, die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, sagte allerdings zu, dass das Gespräch mit ihr auf der Vorstandssitzung der LAG KEFB am 5. März nachgeholt werden könne.
Vor rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern traten zu den unterschiedlichen Themen die Differenzen zwischen den Vertreterinnen der Regierungs- und der Oppositionsfraktionen zu tage. So machte die weiterbildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion deutlich, dass in den kommenden Jahren kein finanzieller Spielraum für eine zusätzliche Förderung erkennbar ist. Wohingegen die weiterbildungspolitischen Sprecherinnen der beiden Regierungsfraktionen Überlegungen zur finanziellen Stärkung der Weiterbildung offen gegenüber stehen.
Durch die Neuwahl bedingten personellen Veränderungen und Zuständigkeiten in den Fraktionen war eine tiefer gehende Diskussion über weiterbildungspolitische Fragen nur begrenzt möglich.
Als bedeutsame Zukunftsaufgaben sehen die Landtagsabgeordneten die dringend notwendige Arbeit mit sogenannten Bildungsfernen und die Stärkung der Hauptamtlichkeit als wichtiges Strukturmerkmal der öffentlich geförderten Weiterbildung an.
Alle anwesenden weiterbildungspolitischen Sprecherinnen versicherten, mit der katholischen Erwachsenen- und Familienbildung den fachpolitischen Austauschprozess gerne fortsetzen zu wollen.
Nach dem öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung schloss sich der Regularienteil an. Insbesondere wurden - neben den üblichen Jahresberichten des Vorstandes und der Geschäftsführung - die geplanten Vorhaben und Ideen zum sechzigjährigen Jubiläum der LAG KEFB NRW in diesem Jahr präsentiert und mit den Delegierten diskutiert.
Neben einem zentralen Festakt im Rahmen der regulären Mitgliederversammlung im Dezember ist ein mit hochkarätigen Referenten besetztes Fachforum für Mitte des Jahres in Planung.
Außerdem sind diverse Publikationen neben unserem Jahrbuch in Arbeit. Mit der Broschüre „Vor Ort und nah bei den Menschen“, die eine detaillierte Beschreibung unserer dezentralen Strukturen vor Ort darstellen soll, setzen wir unsere Broschürenreihe fort, in der wir unsere verbandlichen Strukturen abbilden wollen, angefangen mit dem Porträt unserer Einrichtungen der Familienbildung über die Akademien und Bildungshäuser.
An den beschriebenen Ideen und Vorhaben können Sie deutlich wahrnehmen, von welcher Bedeutung das sechzigjährige Bestehen der LAG KEFB NRW ist. Wir hoffen, mit der Unterstützung unserer Mitgliedseinrichtungen, dass wir diese Vorstellungen auch umsetzen können.
Ausblick auf die Mitgliederversammlung 2013
Die LAG KEFB in NRW wird sechzig!
Vor sechzig Jahren – genauer gesagt am 6. März 1953 – wurde der Verein als Träger der Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Düsseldorf eingetragen.
Anlässlich dieses runden Geburtstages der Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in Nordrhein-Westfalen findet am 2. Dezember 2013 in Düsseldorf im Rahmen der regulären Mitgliederversammlung ein Festakt mit kirchlicher und politischer Prominenz statt. Wir freuen uns sehr, dass wir die nordrhein-westfälische Landtagspräsidentin, Frau Carina Gödecke, begrüßen dürfen.
Angefragt für einen Gastbeitrag sind auch prominente Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur und Wissenschaft.
Wir hoffen auf eine hohe Beteiligung unserer Mitgliedseinrichtungen. Eingeladen werden selbstverständlich auch eine Vielzahl von Politikern, Vertretern von Ministerien, Bezirksregierungen und Landschaftsverbänden sowie Vertreter der Weiterbildungslandschaft.
Geschäftsstelle
Personalien
Unsere Mitarbeiterin Frau Pia Ortmann, die als Elternzeit-Vertretung für Frau Berger seit Oktober 2011 bei uns beschäftigt ist, wird uns zum 01.03.2013 verlassen, da sie das Angebot eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses angenommen hat.
Wir haben vollstes Verständnis für diese Entscheidung, bedauern aber ihr Ausscheiden sehr und bedanken uns ausdrücklich für ihre engagierte Mitarbeit und die gute Zusammenarbeit und wünschen ihr für den weiteren Berufsweg so wie persönlich alles Gute und viel Erfolg.
Frau Inga Nierhoff wird uns ab dem 01.03.2013 bei den Vorbereitungen auf unsere Jubiläumsaktivitäten bis zum 15.05.2013 weiterhin unterstützen.
Erreichbarkeit der Geschäftsstelle
Aufgrund der seit langem geplanten Familienkur von unserem Geschäftsführer Klaus Wittek und der vakanten Sekretariatsstelle ist die Geschäftsstelle für Sie in der Zeit vom 27.02. bis 20.03.2013 nur eingeschränkt erreichbar.
Hier unsere Öffnungszeiten und Ansprechpartnerinnen:
Sie erreichen uns persönlich, telefonisch und per E-Mail von
Mo.- Fr. in der Zeit von 09.00 bis 13.00 Uhr.
Frau Kreutz-Dickert erreichen Sie in dieser Zeit unter 02 21-3 56 54 56 11 und per Mail unter kreutz-dickert@lag-kefb-nrw.de
Frau Kochanowski erreichen Sie unter 0221 – 3 56 54 56 12 und per Mail unter kochanowski@lag-kefb-nrw.de
Stellenangebote
Für die Elternzeitvertretung suchen wir für unsere Geschäftsstelle eine/n qualifizierte/n Mitarbeiter/-in.
Mehr unter: Stellenausschreibung_LAG_KEFB_Mitarbeiterin_02_2013
Die LAG KEFB NRW e. V. sucht einen/eine geeignete/n Mitarbeiter/-in, die den Verband in überregionalen Projekt- und Arbeitszusammenhängen der Familienbildung fachlich vertreten kann.
Mehr unter: FB_Stellenausschreibung22_02_2013
Demographie-Projekt
Die LAG KEFB NRW setzt sich im Rahmen eines Landesprojektes – gefördert durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW – sehr umfassend mit dem Thema „Demographischer Wandel“ auseinander. Im Folgenden skizzieren wir Ihnen das Projektvorhaben und nennen die wesentlichen Rahmenbedingungen.
Der demographische Wandel gilt als einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Laut Prognosen wird Deutschland 2035 die weltweit älteste Bevölkerung haben. Nicht nur dass die Menschen älter werden, es werden auch weniger Kinder geboren und der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund steigt stetig – mit absehbaren Folgen für alle öffentlichen Bereiche.
Die bevölkerungsstatistischen Zusammenhänge werden seit einigen Jahren prospektiv auf die konkreten sozio-kulturellen, sozialpolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen übertragen. Dabei ist der Blick für Unterschiede zwischen Städten und Regionen deutlich geschärft worden. Was in einem Fall Bevölkerungswachstum , und erhöhter Nachfrage nach Wohnraum, Infrastruktur, Konsum und Kultur bedeutet , führt zeitgleich an anderen Orten zu Rückgängen, Bevölkerungsabzug, Schwächung der wirtschaftlichen Dynamik und zur Gefährdung kultureller und sozialer Qualitäten. Wachstumsszenarien stehen Schrumpfungsszenarien gegenüber.
Da die Handlungsmöglichkeiten und die Ressourcen für eine erfolgreiche Bewältigung der Problemlagen recht unterschiedlich bestehen (man vergleiche nur einmal strukturschwache, ländliche Regionen mit dynamischen Ballungszentren, in denen Zukunftstechnologien produzieren), kommt es in Zukunft darauf an, die Bevölkerung möglichst breit mit Kompetenzen auszurüsten, die helfen, die jeweiligen individuellen Betroffenheiten vor dem Hintergrund der generellen Entwicklung zu verstehen und adäquat privat wie öffentlich darauf zu reagieren. Denn im Rahmen der demographischen Entwicklungen wird man auch davon ausgehen dürfen, dass es kaum Alternativen zum Ausstieg aus der „Versorgten-Gesellschaft“ gibt und es wichtig ist, Entwicklungen hin zu einer „Sorge-Gesellschaft“ einzuleiten.
Daraus lassen sich die folgenden Einschätzungen zur Begleitung des demographischen Wandels durch die Weiterbildung ableiten:
1.) Es ist gut, wenn in jedem Fall bereits vorhandene bildungspolitische Optionen auf die demographische Entwicklung bezogen werden. Eine besondere Bedeutung kommt im Moment der Frage nach dem gerechten Miteinander der Generationen, der Ansprache und der Begleitung bildungsungewohnter Menschen, der chancengerechten Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowie dem bürgerschaftlichem Engagement zu – der Bereitschaft von allen, sich positiv gegenüber den Anforderungen des Lebenslangen Lernens zu verhalten.
2.) Es ist gut, wenn für die Entwicklung einer alternden Gesellschaft, verstanden als radikale Veränderung des bisherigen Lebens, alle Spielräume für kreativ Lösungen eröffnet werden. Die immense gesellschaftliche Herausforderung braucht die Mobilisierung aller Kräfte und aller Kreativität, die allerdings nur auf der Basis von Selbstbestimmung, Mitentscheidung, Transparenz und Übertragung von Verantwortung gelingen kann. Was für den privaten und den öffentlich Bereich schnell plausibel erscheint, gilt grundsätzlich auch für die wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Aufgabenstellungen.
3.) Es ist gut, in der öffentlich verantworteten Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen das glaubwürdige Forum dafür zu bestimmen, l den ständig notwendigen Fachdiskurs auf eine breite Basis zu stellen und auch die Kompetenzen zu vermitteln, die privat, beruflich und öffentlich helfen, um den Anforderungen z.B. von nachbarschaftlichen Projekten, persönlicher und familiärer Entwicklungen , beruflichen Anforderungen gerecht zu werden. Wenn heute bereits jeder 4. Einwohner Nordrhein-Westfalens älter als 60 Jahre ist, dann können viele Einrichtungen zu Recht auf Ihre diesbezüglichen Stärken, d.h. z.B. auf die thematischen Erfahrungen und auf die Teilnehmer-Anteile in der Programmarbeit verweisen.
4.) Es ist gut, neben der Führung des fachlichen Diskurses in der Weiterbildung, die Sensibilisierung und die Weiterqualifizierung des Personals auf eine neue Qualitätsstufe zu stellen. Aus der Vergangenheit liegen Beispiele vor, auf die man sich bei der weiteren Implementation eines Schwerpunktes „Weiterbildung begleitet demographischen Wandel“ beziehen kann: Ökologische Bildung, interkultureller Dialog, Arbeitsweltorientierung, Nutzung der elektronischen Datenverarbeitung etc.). – Erforderlich erscheinen Ausbildungsangebote für HPM, um den komplexen Anforderungen des demographischen Wandels begegnen zu können.
Bei der Qualifizierung des Personals kann mitbedacht werden, dass wir sukzessive über eine große Zahl von pensionierten HPM verfügen, die in Verantwortungsbewusstsein und mit biographischer Betroffenheit eine Entsprechende Schwerpunktsetzung mittragen könnten.
Die Landesarbeitsgemeinschaft für Katholische Erwachsenen- und Familienbildung verfügt über vielfältige Erfahrungen zum Zusammenhang der älter werdenden Gesellschaft. Die Katholischen Einrichtungen stehen im besonderen Dialog mit den Wohlfahrtsverbänden und den kirchlichen Fachstellen für Seniorenarbeit.
Die Einrichtungen sind Kooperationspartner bei Angeboten für junge Familien, für Menschen mit Migrationshintergrund und für Seniorinnen und Senioren.
Die Einrichtungen der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung stellen in NRW nach den Volkshochschulen den zweitgrößten Trägerbereich dar und tragen erheblich zur Deckung des Weiterbildungsbedarfes der Bürgerinnen und Bürger bei –kompetent, innovativ, wohnortnah, qualitätssicher. Sie sind kommunal, regional und landesweit vernetzt und genießen dabei ein hohes Ansehen. Insofern beansprucht das beantragte Landesprojekt Systemrelevanz und beabsichtigt flächendeckende Multiplikationseffekte. Selbstverständlich gilt eine Einladung zur Mitwirkung auch an andere Einrichtungen der Allgemeinen Weiterbildung. Genauso sollen die erzielten Ergebnisse z.B. auf den regelmäßigen Regionalkonferenzen zur Diskussion gestellt werden.
Projektorgane wie die Projektleitung, der Beirat, die wissenschaftliche Begleitung, ein organisierter Fachdiskurs und –am Ende – eine Projektdokumentation sind vorgesehen und sollen der hohen strategischen Bedeutung des Projektes entsprechen.
Standorte
- Demographischer Wandel: Lernen und Bildung im Wandel – Curriculum zur Qualifizierung von Mitarbeiter/innen (n) in der Erwachsenen- und Familienbildung (Kath. Bildungsforum im Kreisdekanat Kleve)
- Demographischer Wandel: Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit (Kolping-Bildungswerk Paderborn)
- Demographischer Wandel: Wohnen im Alter, Pflege, intergenerationeller Dialog (Kath. Bildungswerk, Mülheim a. d. R.)
- Demographischer Wandel: Partizipation am gesellschaftlichen Leben – ein Qualifizierungskonzept für ehrenamtliche Nachbarschaftsberater/innen ( Akademie Klausenhof, Hamminkeln)
Projektzeitraum
01.03.2013 – 28.02.2014